Fördermittel beantragen

Die Beantragung von Fördermitteln zur Existenzgründung führt meist zuerst über die Hausbank des potentiellen Gründers. Diese kann ihm selbst einen Kredit geben oder aber Fördermittel von einer Förderbank wie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vermitteln. Weitere Fördermittel für eine unternehmerische Selbständigkeit gibt es vom Bund, den Ländern sowie der EU. Startet der Gründer aus der Arbeitslosigkeit in seine neue Selbständigkeit sollte er sich für die Beantragung eventueller Fördemittel zunächst an die für ihn zuständige Arge wenden.

Förderungsarten

1. Zuschüsse zu Beratungsleistungen

a) Die Förderung von Beratungsleistungen ist schon vor der Gründung mit der professionellen Beratung durch einen Unternehmens- bzw. Existenzgründungsberater möglich. Da diese ihre Beratungsleistungen natürlich in Rechnung stellen, bieten die Bundesländer verschiedene Zuschüsse zu den Beratungskosten an.
b) Bereits Selbständige können für Beratungsdienstleistungen diverse Fördermittel des Bundes und des Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union beantragen.

2. Gründerdarlehen

a) ERP – Kapital: Dieses Darlehen ist für die Gründungszeit und die Zeit des sich auf dem Markt Etablierens gedacht. Es bietet dem Gründer beispielsweise Hilfe bei der Finanzierung seiner Produktions- bzw. Verkaufslokalitäten, dem Kauf von Maschinen und Einrichtungsgegenständen oder dem Erwerb eines bereits bestehenden Unternehmens. Das ERP – Kapital wurde für mittelständische Unternehmen konzipiert.

b + c) Dagegen stehen der „ERP-Gründerkredit – StartGeld“ und der „ERP-Gründerkredit – Universell“ der KfW Bankengruppe mit Unterstützung des ERP-Sondervermögens in einer Höhe von bis zu 100.000 € Existenzgründern, Freiberuflern sowie kleinen und mittleren Unternehmen zur Verfügung.

d) Des Weiteren gibt es den KfW-Unternehmerkredit, der – wie der „ERP-Gründerkredit – Universell“ – im 2. oder 3. Jahr nach der Gründung beantragt werden kann. Dabei können für kleine und mittlere Unternehmen zusätzlich weiter vergünstigte Zinskonditionen in Frage kommen.

e) Für Kleinstunternehmen und -gründungen gibt es den „Mikrokreditfonds Deutschland“, mit dem die Bundesregierung Kleinstunternehmen den Zugang zu Kapital erleichtern möchte.

d) Mit dem aus Mitteln des ERP-Sondervermögens (ERP-SV) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) refinanzierten Fonds „Mikromezzaninfonds“ fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Beteiligungen an kleinen und jungen Unternehmen sowie Existenzgründungen

3. Beantragung von Fördermitteln zur Existenzgründung aus der Arbeitslosigkeit

a) Auch die Arge kann Existenzgründungszuschüsse vergeben. Die Voraussetzung für eine solche Förderung durch die Arge ist, dass der Fördermittelempfänger vorher arbeitslos gemeldet war, Arbeitslosengeld I erhalten hat und diesen Zustand durch die Existenzgründung voraussichtlich beenden können wird. Dazu muss der Gründer nachweisen, dass er die nötigen Kenntnisse zur Ausübung der angestrebten selbständigen Tätigkeit hat und ein positives Gutachten einer fachkundigen Stelle (beispielsweise einer Industrie- und Handelskammer) über die Tragfähigkeit seines Gründungsvorhabens vorlegen können.

b) Für potentielle Gründer, die Arbeitslosengeld II (Hartz IV) beziehen kann das zuständige Hartz IV-Amt – ebenfalls unter der Bedingung, dass die Selbständigkeit den weiteren Bezug dieser Leistungen wahrscheinlich überflüssig machen wird – einen auf bis zu 24 Monate beschränkten Förderzuschuss vergeben. Neben diesem Einstiegsgeld können Existenzgründer weitere Darlehen und Zuschüsse für die Beschaffung von Sachgütern beantragen.

4. Spezielle Förderprogramme für Technologieunternehmen

Hier gibt es diverse Angebote wie den:
a) – High-Tech-Gründerfonds
b) – Investitionszuschuss Wagniskapital
c) – ERP Startfonds
d) – EXIST – Forschungstransfer
e) – German Silicon Valley Accelerator und das
f) – EXIST Gründerstipendium

5. Weitere auf bestimmte Branche/Nischen spezialisierte Förderprogramme

Diese können bei den jeweiligen Trägern (beispielsweise der ERP oder dem Bund) beantragt werden.

Was Sie über staatliche Fördermittel wissen sollten